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IV. Olympische Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen Die Kehrseite der Medaille Eine Ausstellung im Olympia-Skistadion
Texte und Materialien für die Leseecke |
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06 Generalprobe für die Sommerspiele in Berlin 1936 - „Es muss alles klappen"
24.11.1934 - 2. Vorstandssitzung des Organisationskomitees - Staatssekretär Pfundtner: „Anlässlich der heute vorausgegangenen Besichtigung haben Dr. Ritter von Halt und ebenso Herr Reichssportführer bereits auf die große Bedeutung der IV. Olympischen Winterspiele 1936 für das Vaterland hingewiesen. Nicht zuletzt misst der Führer den Olympischen Spielen außerordentliche Bedeutung bei, weil im Jahre 1936 zum ersten Mal die Welt zu uns kommen und davon sprechen wird, wie es bei uns in Deutschland aussieht. Der Führer erwartet deshalb, dass sich die Anlagen für 1936 sehen lassen können, er erwartet ganz besonders, dass die sportlichen Leistungen der deutschen Olympia-Kämpfer auf der Höhe sein werden.“ Bundesarchiv 70 Or 1 G158
09.03.1935 - Bezirksamt Garmisch an das Präsidium der Regierung von Oberbayern: „Die gesamte innerdeutsche Werbung für die Olympischen Spiele 1936 ist dem beim Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda gebildeten Propagandaausschuss für die Olympischen Spiele übertragen… Die Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen bilden den Auftakt zur XI. Olympiade in Berlin (1.-16. August 1936). In Garmisch-Partenkirchen muss daher zuerst der Geist des neuen Deutschland dem Ausland gegenüber in Erscheinung treten. Daraus ergibt sich die Verpflichtung für alle maßgebenden Stellen durch Aufklärung in die Bevölkerung nat. soz. Geist und nat. soz. Haltung zu tragen, m.a.W. die Bevölkerung hier auch weltanschaulich auf die Olympiade 1936 vorzubereiten. Es wird nicht genügen, dem hier zusammenströmenden Fremdenpublikum nur die Möglichkeit zu geben, möglichst bequem die sportlichen Spitzenleistungen mitzuerleben, sondern es wird auch notwendig sein, während der übrigen Zeit durch Veranstaltungen verschiedenster Art … die fremden Gäste zu unterhalten und ihnen einen Einblick in deutsches Wesen zu gewähren.“ Staatsarchiv München LRA 61942
02.04.1935 - Bezirksamtmann Dr. Wiesend - Pflichtversammlung des Gaststätten und Beherbergungsgewerbes: „Vom Beherbergungsgewerbe müsse verlangt werden, dass es hier vorbildlich vorangehe in der Bezeugung des Deutschen Grußes, der Anbringung des Führerbildes, in der Beflaggung, Auflegung des „Völkischen Beobachters“ und anderes mehr… Und der Führer will auch, dass hier zu Beginn des Olympiajahres dem Ausland gezeigt wird, was das nationalsozialistische Deutschland ist, was es will, was es für die Welt bedeutet… Ein einziger Versager, ein unbedachtes Wort, eine unüberlegte Kritik, eine Nachlässigkeit in der Erfüllung nationaler Pflichten können uns auf Jahrzehnte hinaus in der Wertung des Auslandes zurückwerfen…“ - Ritter von Halt: Wir sind die Vorläufer, das Muster, es muss alles klappen…“ Garmisch-Partenkirchner Tagblatt 02.04.1935
02.04.1935 - Ritter von Halt: „… das Beispiel, das wir geben, wird Berlin zum Vor- oder zum Nachteil gereichen.“ Werdenfelser Anzeiger 02.04.1935
09.09.1935 - 5. Vorstandssitzung des Organisationskomitees für die IV. Olympischen Winterspiele 1936 Garmisch-Partenkirchen im „Olympia-Haus“ am Gudiberg - Dr. Mahlo vom Reichpropagandaministerium berichtet: „Es gelte nun vor allem, den olympischen Gedanken ausreichend ins ganze Volk zu tragen. Außerdem müsse erreicht werden, dass möglichst viele Ausländer kommen, um bei dieser Gelegenheit unser neues Deutschland aus eigener Erfahrung kennen zu lernen…“ Staatsarchiv München LRA 61934
09.09.1935 - 5. Vorstandssitzung des Organisationskomitees für die IV. Olympischen Winterspiele 1936 Garmisch-Partenkirchen im „Olympia-Haus“ am Gudiberg - Staatssekretär Dr. Pfundtner: „Das gute Gelingen der IV. Olympischen Winterspiele sei natürlich für die Berliner Olympischen Spiele ausschlaggebend. Bei ihrer – gerade außenpolitisch – außerordentlichen Bedeutung dürften sie nicht in erster Linie als Geschäft betrachtet werden. Einen besonderen Appell richtet Staatssekretär Pfundtner an die hiesige Bevölkerung, die noch nicht genügend von der Bedeutung der Spiele durchdrungen sei.“ Staatsarchiv München LRA 61934
17.10.1935 - „Repräsentationsfigur eines germanischen Mädchens“ - Rechtsanwalt Alfred Holl an Ritter von Halt: „Für die Olympia 1936 werden wohl Personen notwendig sein, die als Dolmetscher verwendet werden können; die Dolmetscher sollten aber auch besonders im Wintersport bewandert sein. Die jüngste Tochter der mir eng befreundeten und Ihnen sicherlich auch von der vaterländischen Bewegung her bekannten Mannes, Regierungsbaumeister Max Mayerhofer… möchte sich nun werktätig in dieser Richtung betätigen. Sie beherrscht die französische und englische Sprache und weiß sich auch im Italienischen zurecht zu finden. Sie ist außerdem eine ausgezeichnete Skiläuferin und eine große stattliche Erscheinung, die gerade gegenüber den Ausländern eine sehr gute Repräsentationsfigur eines germanischen Mädchens abgeben würde…“ Bundesarchiv 70 Or 1 G158
02.12.1935 - RDV Amsterdam an RDV Berlin – betrifft die postalischen Gebühren der holl. Teilnehmer und Presseleute während der Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen: „Die Presse kann in Garmisch gar nicht gut und zuvorkommend genug behandelt werden, weil die Winterspiele tatsächlich eine Vorausschau für die Olympiade in Berlin bedeuten und die Erfahrungen in Garmisch aus allgemeinen propagandistischen Gründen für Deutschland von großer Wichtigkeit sind.“ Bundesarchiv 70 Or 1 G158
1935 - Die Olympischen Spiele 1936 und Wir. (Unter besonderer Berücksichtigung der olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen) Von Dr. R. Wiesend, Garmisch-Partenkirchen: „Die olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen sind die Einleitung und der Auftakt für die großen Sommerspiele in Berlin und Kiel… Wenn wir aber hier versagen, dann wird die ganze Olympiade ein großer Versager werden zum Schaden unseres deutschen Vaterlandes… Aber auch für dich selbst, deutscher Volksgenosse, für deine Kinder, wirst du viel gewinnen, wenn Dein Volk, ohne das du ja nichts bist, viel gewinnt an Ansehen und Achtung unter den Nationen der Erde.“ Staatsarchiv München LRA 61936
1936 - Tätigkeitsbericht des Bezirksamtes Garmisch-Partenkirchen für die Wintersportolympiade 1936 - III. Sonstige Aufgaben: „1. Das Bezirksamt hat sich auch in den Dienst der psychologischen Vorbereitung der Einwohnerschaft von Garmisch-Partenkirchen auf die olympischen Winterspiele gestellt. Ausgehend von der Erkenntnis, dass die Winterspiele der Auftakt für die große Sommer-Olympiade in Berlin sind und dass der erste Eindruck des Auslandes hier entscheidend ist für dessen Einstellung überhaupt, dem neuen Deutschland gegenüber, wurde es für dringend notwendig erachtet, auf eine einheitliche nationale Haltung der gesamten Bevölkerung unter Ausschaltung des reinen Profit- und Gewinnstandpunktes hinzuarbeiten.“ Staatsarchiv München LRA 61934
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