1936 - Anmerkungen zu den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen

 

 

 

 

 

„.. den Ring der Gräuelpropaganda sprengen…“ –

Die Winterspiele 1936 als Instrument der NS-Propaganda

 

24.11.1934

2. Vorstandssitzung des Organisationskomitees

Reichssportführer von Tschammer und Osten: „… Es sei auch dringend notwendig, dass die Kräfte und Mitarbeiter des Organisationskomitees sich sehr dringend mit der Presse befassen. Gerade in letzter Zeit wurde wieder sehr viel Falsches geschrieben. Der Reichssportführer hält es für zweckmäßig, dass in Garmisch-Partenkirchen in einem Pressebüro ein verantwortlicher Pressechef eingesetzt werde. Dieser habe dann Artikel, kurze Hinweise usw. an die gesamte deutsche Presse herauszugeben, so dass bei Beginn der Deutschen Wintersportmeisterschaften der einheitliche Charakter fundiert ist.“

Bundesarchiv Potsdam

 

02.12.1935

RDV Amsterdam an die RDV Berlin – betrifft die postalischen Gebühren der holl. Teilnehmer und Presseleute während der Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen

„… Die Presse kann in Garmisch gar nicht gut und zuvorkommend genug behandelt werden, weil die Winterspiele tatsächlich eine Vorausschau für die Olympiade in Berlin bedeuten und die Erfahrungen in Garmisch aus allgemeinen propagandistischen Gründen für Deutschland von großer Wichtigkeit sind.“

Bundesarchiv Potsdam

 

27.01.1936

Anordnung von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels

„Mit Rücksicht auf die Winterolympiade wird strengstens untersagt, in Zukunft über Zusammenstöße mit Ausländern und tatsächlichen Auseinandersetzungen mit Juden zu berichten. Bis in die lokalen Teile hinein sollen derartige Dinge unter allen Umständen vermieden werden, um nicht noch in letzter Minute der Ausländerpropaganda Material gegen die Winterolympiade in die Hand zu geben.“

Bundesarchiv Potsdam

 

 

© Alois Schwarzmüller 2006