1936 - Anmerkungen zu den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen

 

 

 

 

 

"Keine wirklich günstigen finanziellen Ergebnisse" - Die Kosten der Spiele

 

07.10.1933

Sitzung des Finanzausschusses im Organisations-Komitee der IV. Olympischen Winterspiele 1936

Mitglieder:

Direktor Döhlemann von der Bayerischen Gemeindebank, Vorsitzender

Dr. Ritter von Halt, Präsident der IV. Olympischen Winterspiele

Oberregierungsrat Ceika als Vertreter von Staatsminister Esser

Bürgermeister Scheck, Partenkirchen

Bürgermeister Thomma, Garmisch

Baron Le Fort, Generalsekretär der IV. Olympischen Winterspiele

Döhlemann: „… Besonders aufmerksam macht Direktor Döhlemann auf den Beschluss der alten Gemeinderäte von Garmisch und Partenkirchen, der vor der Revolution im Jahre 1932 (2. und 7. Nov.) gefasst und mit einer Denkschrift, die die Unterschriften des damaligen Bezirksamtmanns von Merz und der beiden seinerzeitigen Bürgermeister trug, dem Deutschen Olympischen Ausschuss eingereicht wurde. Nach diesem Exposé hatten sich Garmisch und Partenkirchen bereit erklärt, die seinerzeit für den Ausbau der Sportanlagen veranschlagten Summen von etwa RM 250.000.- bis 300.000.- zu übernehmen…die beiden Bürgermeister erklärten, von den vorerwähnten Beschlüssen und Bindungen der alten Gemeinderäte nichts zu wissen und überrascht zu sein.

Bürgermeister Scheck erklärt, … (dass) immer nur von einer Finanzierung durch das Organisationskomitee gesprochen worden sei.

Ceika … frägt die beiden Gemeinden Garmisch und Partenkirchen klipp und klar: Sind die beiden Gemeinden bereit, voranzugehen in der Finanzierung? Garmisch-Partenkirchen habe sich nun einmal um die Winterolympiade beworben und habe deshalb zunächst Leistungen zu zeigen… Jede der Gemeinden habe zunächst einen bestimmten Betrag a fond perdu zu leisten und diesen dem Organisationskomitee zur Verfügung zu stellen.

Bürgermeister Thomma bemerkt hierzu, dass Garmisch wohl bisher sicherlich guten Willen gezeigt habe (Ausbau der Bobbahn) und dass doch schließlich auch der Bayerische Staat Nutznießer der Winterolympiade und des damit zu erwartenden starken Fremdenverkehrs sei…

Darauf wird … der Formalbeschluss gefasst: leisten als ihren Beitrag für die Finanzierung der Olympischen Winterspiele dem Organisationskomitee je RM 100.000.- Diese beiden Beträge werden in Bevorschussung der von Garmisch an der Bobbahn und von Partenkirchen für die Sprungschanze zu leistenden Arbeiten verrechnet."

Bayerisches Hauptstaatsarchiv - MK 41598

 

© Alois Schwarzmüller 2006