1936 - Anmerkungen zu den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen

 

 

 

 

 

Chronik der Bewerbung

 

Text 32

31.01.1933

Bezirksamtmann Carl von Merz an den Regierungspräsidenten von Oberbayern

„Norddeutsche Fachleute von Einfluss haben infolge der gewonnenen Eindrücke laut verkündet, dass für die olympischen Spiele 1936 nur Garmisch-Partenkirchen in Frage komme."

 

Text 33

16.02.1933

Bezirksamtmann Carl von Merz an den Regierungspräsidenten von Oberbayern

Exz. Dr. Lewald war vor zehn Tagen wieder hier zu einer mehrtätigen Aussprache. Die Aussichten von Garmisch-Partenkirchen sind gleichbleibend günstig, wozu namentlich auch das Versagen fast aller deutschen Wintersportplätze bei der Durchführung wintersportlicher Veranstaltungen beiträgt."

 

Text 34

08.03.1933

Garmisch-Partenkirchner Tagblatt: Wintersport – Ausgezeichnete Möglichkeiten in Bayern

„Garmisch-Partenkirchen ist 90 Minuten von der berühmten alten Stadt München entfernt, welche ihrerseits von London aus in 24 Stunden bei sehr guten Verbindungen zu erreichen ist.

Garmisch-Partenkirchen hat wie die Schweiz alle Sportmöglichkeiten und liegt in einem der romantischsten Länder von Europa. Außerdem ist es sehr nahe an Oberammergau, dem Dorf der weltbekannten bayerischen Passionsspiele.

Die Bergsteiger werden von der alles überragenden Zugspitze angezogenwährend die Skiläufer mit Wonne an deren Hängen üben werden, wohin sie mit der Bayerischen Zugspitzbahn leicht kommen können. Die Endstation bildet das Hotel Schneefernhaus, das höchste Hotel in Deutschland, und möglicherweise in Europa. Die Hänge hier sind ein Skiparadies und Geübte können bis Garmisch-Partenkirchen hinunterfahren…

Prinz Karneval regiert von Weihnachten bis Aschermittwoch und die Hotels , Restaurants und Tanzlokale von Garmisch-Partenkirchen und München bilden eine lange Kette von Vergnügungen.

Was die politischen Unruhen anbelangt, so stören sie den Reisenden nicht. Politik ist eine rein häusliche Angelegenheit. Gelegentliche Zusammenstöße kommen zwar vor, aber der Reisende wird nichts davon merken, sofern er nicht freiwillig nach Schwierigkeiten sucht.

Deutschland legt großen Wert darauf, Wintergäste zu bekommen und es wird ihm durch die olympischen Spiele 1936 noch geholfen, deren wintersportlicher Teil aller Voraussicht nach in Garmisch-Partenkirchen abgehalten wird…."

(Bericht eines englischen Reisejournalisten)

 

Text 35

22.04.1933

Garmisch-Partenkirchner Tagblatt: Winterolympiade 1936

„Wie wir dem Schreiberhauer Wochenblatt entnehmen, wird der Gemeinderat Schreiberhau zu der Tagung des internationalen Komitees in Wien, auf welcher die Entscheidung über den Ort der Winterolympiade 1936 getroffen wird, einen sprachenkundigen Vertreter entsenden. Die Reisebeihilfe hierzu hat der Gemeinderat Schreiberhau genehmigt."

 

Text 36

13.04.1934

Gemeinderat Garmisch: Platzwahl für das neue Olympiaeisstadion

„Platzwahl in der Nähe des Bahnhofs" durch OK? Für den Gemeinderat kommt „… nach unserer Lokalkenntnis nur der Platz im Gröben in Betracht ... einer diktatorischen Entscheidung in der Platzfrage, welche für die Zukunft beider Gemeinden von großer wirtschaftlicher Bedeutung sein wird, beugt sich der Gemeinderat in Anerkennung des Führerprinzips, muss aber für die jetzt getroffene Wahl jegliche Verantwortung vor der breitesten Öffentlichkeit ablehnen."

 

© Alois Schwarzmüller 2006