1936 - Anmerkungen zu den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen

 

 

 

 

 

Chronik der Bewerbung

 

Text 26

24.11.1932 - Nr. 272

Garmisch-Partenkirchner Tagblatt

„Die Zeitung „Der Jungdeutsche“, die in Berlin erscheint, schreibt unterm 19. November über die Winterspiele folgendes: „Kampf um die Winter-Olympiade – Vorbereitungen auf 1936“
„… Schärfste Kritik jedoch fordern jene Pläne heraus, die als Austragungsort für die Winterolympiade Garmisch-Partenkirchen vorsehen. Wir müssen uns in diesem Falle restlos hinter einen deutschnationalen Antrag im Preußischen Landtag stellen, der die Verlegung der Winterolympiade nach Schreiberhau im Riesengebirge fordert. Wir wollen hier nicht über die klimatischen Verhältnisse richten, auch nicht darüber, dass die Kulisse, also das Panorama Garmisch-Partenkirchen wohltuender auf das Auge des Besuchers wirken soll – alles belanglose Nebensächlichkeiten. Was uns drängt, unsere Stimme für Schreiberhau zu erheben, ist die Lage Schreiberhaus im bedrängten Gebiet der Ostgrenze. Eine solch günstige Gelegenheit wie die, aus Anlass der Winterolympiade einen nach Zehntausenden zählenden Fremdenstrom in die bedrohte Ostmark zu lenken wird sich so leicht nicht wieder finden. Bedauerlich wäre es, wenn die zuständigen Instanzen vor diesem Argument Augen und Ohren verschließen wollten. Man spricht ja sonst so viel von Hilfsaktionen für den deutschen Osten. Hier liegt eine Propagandamöglichkeit, lasst sie nicht ungenutzt!“

Staatsarchiv München - LRA Garmisch-Partenkirchen 61935

 

Text 27

24.11.1932 - Nr. 272

Garmisch-Partenkirchner Tagblatt

„… Für den Jungdeutschen spielt der Sport bei den olympischen Winterspielen anscheinend nur eine untergeordnete Rolle. Es ist bedauerlich, wenn sich ein Blatt derart einseitig einstellt, dass es den Hauptzweck einer Olympiade, den Sport, aus politischen Gründen auf ein Nebengleis schieben will."

Staatsarchiv München - LRA Garmisch-Partenkirchen 61935

 

© Alois Schwarzmüller 2006