Burgrain - der "dritte Ortsteil" von Garmisch-Partenkirchen 1939-1989

 


30 Jahre Fischereiverein Burgrain e.V. 1965 - 1995

Eine Chronik von Alois Schwarzmüller anlässlich der Fahnenweihe im 30. Jahr der Vereinsgeschichte

Teil 2:  1972-1989

 

1972 - Beginn der Ära Nominikat

Mit Herbert Nominikat wählte die Jahreshauptversammlung einen neuen 1. Vorstand, der bis zum Jahre 1990 die Vereinsgeschicke verantwortungsbewusst und erfolgreich lenken wird. An seine Seite stellte die Mitgliederversammlung mit Martin Rappensberger auch einen neuen 2. Vorsitzenden. Otto Oswald und Anton Schmalzl werden in ihren Ämtern als Kassier und Schriftführer bestätigt.

Erstmals musste für den Habacher Weiher eine Fanggrenze bestimmt werden: Es durften nicht mehr als zwei Karpfen, zwei Schleien und zwei Aale gefischt werden.

Darüber hinaus wurde beschlossen, in diesem Jahr keine neuen Mitglieder aufzunehmen.

 

1973 - Krebssee und Schwarzsee

Die Mitgliederversammlung beschloss einige neue Regularien: Die  Aufnahmegebühr wurde auf 35.- DM festgesetzt; der Erhöhung der Mitgliederzahl von bisher 25 auf 35 wurde zugestimmt. Das Fischen mit zwei Angeln wurde verboten. Die Fanggrenze pro Tag wurde für den Habacher Weiher auf zwei Fische festgesetzt; je zwei Karpfen, Hechte und Schleien dürfen im Krebssee, Schwarzsee und Krebsbach geangelt werden. Für Aal und Aalruten wurden keine Fanggrenzen bestimmt. Das Nachtfischen wurde erlaubt. Alfred Kirmaier erhielt die Aufgabe anvertraut, die Jungfischer auszubilden.

Am 19. April konnten der Schwarzsee, der Krebssee sowie der Krebsbach für zehn Jahre von der Familie Käuffer angepachtet werden. Die erste Begehung der neuen Vereinsgewässer schloss sich schon bald an. Allein für den Fischbesatz im Krebssee wurden 1578.- DM ausgegeben.

Die Weihnachtsfeier „war leider nicht so gut besucht wie in den Jahren zuvor.“ Ganz streng vermerkt das Protokoll: „Der Verein wird sich überlegen müssen, ob er bei diesem geringen Besuch überhaupt noch eine Weihnachtsfeier durchführen soll.“

In den Verein wurden neu aufgenommen: Gustav Werner, Ludwig Hofer, Erwin Schmölzer, Helmut Lazak, Hans Kölbl und Franz Ortmann als aktive Mitglieder, Josef Bauer als passives Mitglied

 

1974 - Preisfischen am Pollinger Weiher

Der Verein unternahm große Anstrengungen für den Besatz der Pachtgewässer: Im Krebssee wurden 4 Zentner fangreife Karpfen, 2 Zentner Schleien, 1 Zentner Karpfen und 1 Zentner Rotfedern eingesetzt, im Weiher Fuchsgrube war es 1 Zentner fangreife Karpfen.

Auf der Jahreshauptversammlung wurde beschlossen , „dass die Jahreskarte 80.- DM kostet, von jedem genommen und bis Juli bezahlt sein muss. Sollte ein Fischer diese Anweisung nicht beachten, so wird seine Jahreskarte eingezogen. Wird ein Fischer, dessen Jahreskarte eingezogen ist, beim Fischen am Vereinsgewässer angetroffen, muss er damit rechnen, dass er aus dem Verein ausgeschlossen wird.“

Die Mannschaft Otto Oswald, Günter Waschkowitz, Paul August und Ludwig Wiesbauer errang im April den Wanderpokal II beim Preisfischen des Angelsportverein Pfaffenwinkel e.V. Weilheim am Pollinger Weiher.

 

1975 - Zehntes Gründungsjubiläum

Anlässlich des zehnten Gründungsjubiläums des Fischereivereins Burgrain wurden die Gründungsmitglieder Otto Oswald jun., Hans Rahm und Martin Härter sowie Anton Schmalzl (Schriftführer seit Bestehen des Vereins), Alfred Kirmaier (Vorsitzender des Vereins von 1966 bis 1972) und Hans Wanninger (2. Vorstand von 1968 bis 1972) bei der Jahreshauptversammlung für ihre Verdienste besonders geehrt.

Bei den Neuwahlen ändert sich wenig, Herbert Nominikat, Anton Schmalzl und Otto Oswald bilden auch weiter den Kern des Vereins. Neu hinzu kommt als 2. Vorstand Josef Greif.

Erstmals wurde mit Günter Waschkowitz auch ein Gewässerwart benannt.

In den Verein wurden neu aufgenommen: Reinhold Edenhofer, Joachim Wendt, Adolf Häusler, Rudolf Bitterer und Werner Bitterer

 

1976 - Fischermalheur

Im März wurden Herbert Nominikat, Helmut Reinel, Hans Wanninger und Hans Oswald für ihre zehnjährige Mitgliedschaft im Fischereiverein Burgrain geehrt.

Das traditionelle Königsfischen wurde 1976 dreimal angesetzt, konnte aber wegen widriger Umstände leider nie ausgefischt werden.

 

1977 - Jugendförderung

Am Jahresbeginn wurde der Pachtvertrag Habacher Fuchsweiher bis zum 1.1.1979 verlängert.

Die Jahreshauptversammlung im März ehrte Peter Schotter für die zehnjährige treue Mitgliedschaft. Außerdem wurde beschlossen, am „Kiosk Burgrain“ einen Schaukasten mit Mitteilungen des Fischereivereins Burgrain anzubringen. Die Förderung der Jugend als wichtiges Anliegen des Vereins tritt immer mehr in den Vordergrund: Jugendliche unter 18 Jahren, so wurde beschlossen, zahlen nur noch eine Aufnahmegebühr von 50.- DM, einen Jahresbeitrag von 15.- DM und für die Jahresfischkarte 40.- DM.

Beim Preisfischen am Pollinger Weiher gewann die Mannschaft Oswald Otto, Hans, Walter und Anton Schmalzl den Wanderpokal. Den schwersten Fisch des Tages - einen Karpfen mit 2300 g - fing Otto Oswald.

In den Verein wurden neu aufgenommen: Ludwig Neuner, Walter Oswald, Josef Schmid jun., Simon Buchwieser und Siegfried Ostler

 

1978 - Vereinsarbeiten

Die Mitgliederversammlung zeigte erneut die Zufriedenheit mit der tüchtigen Vorstandschaft: Herbert Nominikat, Josef Greif, Otto Oswald  und Anton Schmalzl wurden einstimmig wieder gewählt. Für 10jährige Mitgliedschaft wurden  Rudolf Sperl, Günter Waschkowitz, Ludwig Ammer und Leo Hacklinger geehrt.

Antrag auf Aufstellung von Kontrolleuren wird von der Versammlung abgelehnt. Dagegen soll in der Hütte am Krebssee eine Fangliste aufgelegt werden.

Außerdem wurde beschlossen, dass jedes Mitglied im Jahr wenigstens fünf Stunden für Vereinszwecke zu arbeiten oder 20.- DM in die Vereinskasse zu zahlen hat.

 

1979 - Pflegersee: 1. Versuch

Zu Jahresbeginn kam zunächst eine enttäuschende Mitteilung von der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen: Sie lehnte das Gesuch des Vereins auf Übernahme der Pacht am Pflegersee - eingereicht im Sommer  1978 - ab. Seit Jahren hatte man sich darauf gefreut, eines Tages den Pflegersee, sozusagen den Burgrainer Haussee, als Fischwasser übernehmen zu können. Leider scheiterte dieses Bemühen im ersten Anlauf.

Die Jahreshauptversammlung im März war mit 35 Mitgliedern sehr gut besucht. Für zehnjährige Mitgliedschaft wurden Michael Hacklinger und Ludwig Wiesbauer geehrt.

Der Vorjahresbeschluss, dass wenigstens fünf Arbeitsstunden zu erbringen sind, wurde gestrichen. In Zukunft soll nur noch auf Freiwilligenbasis gearbeitet werden. Der Pachtvertrag für den Weiher Fuchsgrube wurde um zwei Jahre verlängert.

In den Verein wurden aufgenommen: Josef Arbinger und Siegfried Häusler

 

1980 - Erstes Fischerfest

Für zehnjährige Mitgliedschaft wurden Andreas Felber und Andreas Resch geehrt.

Erstmals fand am 6. Juni 1980 ein öffentliches Fischerfest statt. Im „Rasthaus“ traf man sich zur Ehrung des Burgrainer Fischerkönigs bei  Musik und Tanz. Der Herrenclub war mit von der Partie.

Die Fische aus der Fuchsgrube bei Habach mussten in den Krebssee umgesetzt werden, da durch die lang anhaltende Sommerhitze die Fuchsgrube auszutrocknen drohte.

In den Verein aufgenommen wurden: Christian Schuller, Otto Wolfseher und Franz Angerer

 

1981 - Letztes Fischerfest?

Die Jahreshauptversammlung bestätigte bei den Neuwahlen erneut die amtierende Vorstandschaft mit

1. Vorstand Herbert Nominikat, 2. Vorstand Josef Greif, Schriftführer Anton Schmalzl und Kassier Otto Oswald. Gewässerwart blieb Günter Waschkowitz.

Der  Weiher Fuchsgrube wurde wieder für zwei Jahre gepachtet.

In der Frage der Tätigkeit aller Mitglieder für den Verein einigte man sich nun nach längeren Diskussionen auf die Einführung einer fünfstündigen Arbeitszeit, ersatzweise 30.- DM für die Kasse. Dieser Beschluss wurde mit Mehrheit angenommen.

Im Oktober fand das zweite Fischerfest statt. Höhepunkt war die Krönung des Fischerkönigs Peter Schotter. Das Protokoll vermerkt mit leiser Resignation: „Leider war es sehr schlecht besucht, so dass der Verein beschloss, kein Fest mehr zu veranstalten.“

 

1982 - Neue Fanggrenzen

Die Aufnahmegebühr wurde von 100.- auf 150.- DM angehoben. Die Fanggrenze wird von zwei auf drei Fische ausgeweitet.

Hans Gintner wurde in den Verein neu aufgenommen.

 

1983 - Josef-Greif-Gedächtnisfischen

Bei der Jahreshauptversammlung wurden Josef Hibler, Gustav Werner, Franz Ortmann und Georg Stadler für ihre zehnjährige Mitgliedschaft geehrt. Außerdem wurde beschlossen, den Weg zum Krebssee auszubessern und in der Hütte am Krebssee ein Fangbuch anzulegen.

Im Mai wurde der Pachtvertrag für Krebssee, Krebsbach und Schwarzsee um 10 Jahre verlängert. Der Vertrag mit dem Murnauer Dipl. Chemiker Karl Clemens Käuffer regelt die Fischereiausübung in zwei Kochelseelein (Krebssee) und im Krebsbach vom Ursprung bis zur Einmündung in die Ramsach, ferner im dritten Köchelseelein, dem Schwarzsee. Das Krebsen bleibt von der Verpachtung ausdrücklich ausgeschlossen. Für angemessenen Besatz jährlich ist zu sorgen; es dürfen aber keine Fischarten eingesetzt werden, die dem Krebsbestand schaden, z. B. Aale.

Am 29.5.1983 fand das erste Josef-Greif-Gedächtnisfischen zu Ehren des 1967 verstorbenen Förderers und Vorstandsmitglieds Josef Greif sen. am Krebssee statt. Der von Josef Greif jun. - er hatte das Gedächtnisfischen angeregt -  gestiftete Pokal wurde von Hans Oswald gewonnen.

Beim Sportangelkreis St. Heinrich in Bad Tölz errang die Burgrainer Mannschaft Werner Bitterer, Franz Geierstanger, Hans Gintner und Anton Schmalzl im Juli mit 4075 g den Wanderpokal II.

Georg Karl und Hubert Oswald wurden in den Verein neu aufgenommen.

 

1984 - Hilfe für den Kindergarten

Die Jahreshauptversammlung bestätigte am Jahresanfang die Vorstandschaft mit Herbert Nominikat, Josef Greif, Anton Schmalzl und Otto Oswald. Neu in die Vereinsführung trat Simon Buchwieser als Gewässerwart.

Im Juli stiftete der Verein dem Kindergarten Burgrain eine Wippe und stellte sie auch eigenhändig auf. Damit ging ein schon lange gehegter Wunsch der Kindergartenkinder und ihrer Erzieherinnen in Erfüllung. Die Freude war bei allen Beteiligten groß. Und bis zum heutigen Tag fällt das schöne Spielgerät als Mittelpunkt der Spielwiese ins Auge.

Josef Dremmel wurde neu in den Verein aufgenommen.

 

1985 - Zwanzig Jahre Fischereiverein Burgrain

Im Februar feierte der Verein sein zwanzigstes Gründungsjubiläum.

Simon Buchwieser erhielt für seine Verdienst als Gewässerwart des Vereins die Silberne Ehrennadel des Oberbayerischen Fischereiverbandes.

 

1986 - Auszug auf dem "Rasthaus"

Bei der Jahreshauptversammlung im Rasthaus Burgrain -  35 Mitglieder waren anwesend - wurde nach eingehender Beratung und einschlägigen Erfahrungen beschlossen, dass neue Mitglieder in Zukunft zunächst für ein Jahr zur Probe aufgenommen werden sollen.

Außerdem wurde eine vereinsinterne Regelung über das Mitnehmen von Gastfischern mit strengeren Bestimmungen

verabschiedet. Gäste dürfen seither nur noch mit Karte und „unter dem Dasein eines Vereinsmitgliedes“ fischen; darüber hinaus wurde untersagt, vom Boot aus zu fischen.

Beim traditionellen Otto-Oswald-Gedächtnis-Fischen am Krebssee errang Werner Bitterer den Pokal zum dritten Mal und durfte ihn zur Belohnung behalten.

Nach mehr als zwanzigjähriger Verbundenheit mit dem „Rasthaus“ wechselte der Fischerverein sein „angestammtes“ Vereinslokal „wegen Differenzen mit dem Wirt“. Neues Lokal wurde die Gaststätte „Burghof“.

 

1987 - Rückkehr ins "Rasthaus"

 Bei der Jahreshauptversammlung des Sportfischereivereins e.V. Burgrain Gar­misch-Partenkirchen - nunmehr also im „Burghof“  - spricht Gewässerwart Simon Buchwieser über „Besatz im Krebssee“.

Die Mannschaft Günter Waschkowitz, Otto Oswald, Werner Bitterer und Anton Schmalzl gewann beim Pokalfischen des Angelsportvereins Pfaffenwinkel am Pollinger Weiher den Wanderpokal I mit 10580 g.

Schon im Dezember  - also nach nur einjährigem Groll - kehrte der Verein ins Gasthaus Burgrain zur Weihnachtsfeier zurück. Josef Greif führte die alljährliche Versteigerung zur Verbesserung der Ver­einskasse durch. Der Protokollführer notierte kritisch: „Der Besuch war aller­dings nicht so, wie ihn sich die Vorstand­schaft vorgestellt hatte.“

 

1988 - Pflegersee: 2. Versuch

Der Markt Garmisch-Partenkirchen ist schon seit vielen Jahren Eigentümer eines umfangreichen  Fischereirechts im Köchelgraben und im Kankerbach vom Ursprung in der Gemarkung Krün bis zur Einmündung in die Partnach sowie teil­weise in den folgenden Gebirgsbächen, die alle in die Kanker einfließen und hier - auch wegen ihrer ganz eigenen Bezeich­nungen - einmal genannt werden sollen: Markgraben, Gütlegraben, Aschermoos­bach, Altenbach, Häuselgraben, Kühgra­ben, Brandgraben, Rothkopfgraben, Mau­rergraben, Mitterhütten-Kesselgraben, Fauken, Ochsengraben und Birklesgra­ben, Eselgraben und Wamberger Graben.

Im Januar verpachtete die Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen die Kanker und die vorgenannten Bäche für fünf Jahre an den Burgrainer Verein zu den folgenden Bedingungen: Sie können vom 15. April bis zum 1. Oktober des Jahres befischt werden, dabei sind die staatlichen Schonmaße einzuhalten; verboten ist das Wurmfischen, nur Haken und Fliegen dürfen verwendet werden, außerdem sind die Gewässer pfleglich und nach den Grundsätzen einer ordnungsgemäßen fischereilichen Bewirtschaftung zu behan­deln, der Fischbestand ist jährlich durch das Einsetzen geeigneter Fischarten zu ergänzen. So sind  z.B. Jahr für Jahr 600 Stück zweijährige Forellensetzlinge in die Kanker einzubringen.

Im Juli unternahm der Verein  bei der Gemeinde Garmisch-Partenkirchen einen neuen Vorstoß, um die Pacht am Pfleger­see zu erhalten konnte aber die Bedin­gungen der Marktgemeinde nicht erfüllen und verzichtete deshalb zunächst auf eine weitere Bewerbung. Die Burgrainer Fi­scher hatten angeboten, nur am hinteren Seeufer zu fischen, bei Badebetrieb das Fischen zu unterlassen und dem Pächter der gemeindeeigenen Gaststätte „ Pfle­gersee“ die Ausgabe von Tageskarten für

Gastfischer zu überlassen. Die Marktge­meinde. Die Gemeinde verpachtete das Fischwasser an den Pächter der Berg­gaststätte. An einem möglichen Unter­pachtvertrag war der Fischereiverein zunächst noch nicht interessiert.

 

1989 - Konflikt mir dem Naturschutz

Im Frühjahr  fand - zusammen mit den Vertretern der Unteren Naturschutzbe­hörde des Landratsamtes Garmisch-Par­tenkirchen - eine Begehung des Krebssees statt. Das Vereinsprotokoll stellte dazu recht lapidar fest: „Es wurde so ziemlich alles beanstandet, und wir müssen nun das schriftliche Urteil abwar­ten.“

Damit nahm eine lang anhaltende Auseinandersetzung zwischen der Naturschutzbehörde und dem Fischereiverein Burgrain ihren Lauf. Bei der Jahreshauptversammlung im März wurde der Beschluss gefasst, am Krebssee die Bänke abzubauen, „da die Umweltschützer, unsere Freunde, es so haben möchten.“

Im Juni spitzte sich die Auseinanderset­zung zu: Gegen mehrere Vereinsmitglie­der wurde vom Landratsamt ein Bußgeld­verfahren wegen unerlaubten Fahrens im Naturschutzgebiet eingeleitet, weil sie mit den Fahrzeugen zum Krebssee fuhren. Die Vorstandschaft holte sich umgehend Beistand und Rückendeckung beim Lan­desfischereiverband in München. Dieser sagte seine Hilfe zu.

Das Landratsamt begründete seine Vor­gehensweise im Juni 1989 damit, dass der Krebssee im Naturschutzgebiet Murnauer Moos liege, „worin es verboten ist, außer­halb der dem öffentlichen Verkehr ge­widmeten Straßen mit Fahrzeugen aller Art zu fahren.“ Die Zufahrt zum Krebssee sei nicht dem öffentlichen Verkehr ge­widmet. Eine Befreiung sei nur möglich, wenn triftige Gründe die Fahrt mit Kraft­fahrzeugen zum Krebssee erfordern. Das bloße Angeln reiche in aller Regel nicht aus.

Überdies stellte das Landratsamt fest, dass die Bootshütte als reine Gerätehütte für Boote errichtet worden sei. Eine Wie­derherstellung des alten Zustandes wurde gefordert. Das Landratsamt verzichtete zwar auf eine völlige Beseitigung der Hütte, bestand jedoch darauf, dass die Einrichtung für Wohnzwecke und die neu errichtete Plattform mit Geländer beseitigt wurde. Die Bänke waren komplett zu entfernen.

Im September des Jahres  teilte das Landratsamt in dieser Sache weiter mit, dass „die Plattform vor der Hütte bis auf weiteres geduldet“ werde, dass aber die Wohneinrichtung in der Hütte beseitigt werden müsse. Der Streit eskalierte - die Beseitigung der Bank am „Karpfenwinkel“ wurde behördlich angeordnet.

Im Dezember bemühte sich der Fische­reiverband Oberbayern um Vermittlung:  Das Landratsamt solle die Zufahrt zum See in die Nähe der Fischerhütte für die Fischhege dulden. Als Entgegenkommen werde der Fischereiverein Burgrain auf „Vereins- oder Wettfischen“ am Krebssee verzichten.

Beide Seiten waren weiterhin bemüht, dem Fischereiverein Burgrain ein Ersatz­gewässer - den Pflegersee  - zur Anpach­tung zur Verfügung zu stellen

 

 

 

 

© Alois Schwarzmüller 2005

 

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